12. Oktober 2009

Australien: Roadtrip mit Hindernissen

April 2006

Nachdem ich meine Familie in Adelaide verabschiedet habe, geht das Abenteuer Australien weiter. Hier treffe ich mich nämlich mit Idha und Emma, die ich einige Monate zuvor in Sydney kennengelernt habe. Gemeinsam wollen wir uns nun den Rest des Landes ansehen: Perth, die Westküste, Darwin, Ayers Rock und zum Abschluss Cairns. Mit 15 000 Kilometern innerhalb von sechs Wochen haben wir uns ganz schön was vorgenommen, laut unserem Reiseplan war das aber durchaus machbar.

Um Zeit zu gewinnen, fahren wir auch nachts. Allerdings nicht lange. Da die meisten Tankstellen gegen 22 Uhr schließen und wir es versäumt haben, den Tank rechtzeitig zu füllen, müssen wir bereits nach wenigen Stunden eine unfreiwillige Pause einlegen.

Am nächsten Morgen bietet ein Truckfahrer an, mich bis zur nächsten Tankstelle – immerhin noch weitere 70 Kilometer entfernt – mitzunehmen. Dort leiht man mir einen Kanister und der nächste Truck nimmt mich wieder mit zurück. Der Vorfall wirft uns in unserem Zeitplan zwar um Stunden zurück, aber dafür haben wir schon mal eine witzige Geschichte zu erzählen. Und am ersten Tag kann so etwas ja auch mal passieren, da lernen wir schließlich noch. Merke also: ein Auto benötigt zum Fahren Benzin!

Auf Nachtfahrten verzichteten wir heute und füllen den Tank bei jeder Gelegenheit, sprich: alle 150 Kilometer. Man kann ja nie wissen! Als wir uns am dritten Tag endlich Perth nähern, bereitet zu allem Überfluss auch noch das linke Vorderrad Probleme. Schließlich müssen wir den Pannendienst rufen und zusehen, wie unser Gefährt auf den Abschleppwagen geladen wird. Zum Glück kann man den Schaden schnell beheben und wir können unsere Fahrt noch am selben Abend fortsetzen.

Zwei Wochen ohne weitere Komplikationen. Doch irgendwann passiert dann das, worauf ich eigentlich vom ersten Tag an gewartet habe. Wir sind mal wieder nach Einbruch der Dunkelheit unterwegs, da wir es unbedingt noch am selben Tag ins nur noch 10 Kilometer entfernte Broome schaffen wollen, als uns ein Känguru ins Auto springt. Unser Fahrzeug sieht nach der Kollision ziemlich mitgenommen aus. Die Stoßstange ist abgefallen und wir haben sie über viele Meter auf dem Asphalt vor uns her geschoben. Von der Lackierung ist da nicht mehr viel zu erkennen und auch die Ziffern auf dem Nummernschild kann man nur noch erahnen. Das Känguru scheint es dagegen weniger schlimm erwischt zu haben. Von ihm fehlt jede Spur, so dass wir annehmen, dass es einfach weitergehüpft ist. Wir verstauen die Stoßstange erst mal im Fahrzeug und begeben uns nach Broome.

Als wir am nächsten Morgen aus dem Camper krabbelten, hat sich unser Campingplatz-Nachbar bereits unserer ramponierten Stoßstange angenommen und mit etwas Draht wieder befestigt. Bei Licht betrachtet sieht die Sache auch gar nicht mehr so schlimm aus. Allerdings werden wir bei der Rückgabe des Wagens wohl die ein oder andere Frage beantworten müssen...

Beim routinemäßigen Check-Up des Wagens in der Zweigstelle in Darwin erzählen wir von unserem Missgeschick. Hier lachen die Angestellten lediglich darüber, befestigen die Stoßstange wieder anständig und wünschen uns eine gute Weiterfahrt. Als wir das Fahrzeug am Ende unseres Trips in Cairns zurückgeben, ist man dagegen weniger erfreut. Für den Schaden zahlen müssen wir am Ende trotzdem nicht. Offenbar wäre es wohl die Aufgabe der Mitarbeiter in Darwin gewesen, uns zur Kasse zu bitten. Da sie dies jedoch versäumt haben, kommen wir noch einmal ungeschoren davon.

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