13. Oktober 2009

Fidschi

Oktober 2007

Nächstes Ziel: Fidschi. Nach einer Nacht in Nadi bringt mich ein Boot auf die Insel Naviti. Hier gehe ich als Einzige von Bord und im Camp gibt man mir bereitwillig ein Doppelzimmer für mich allein, und zum Preis eines Einfachen. Beim Mittagessen wenig später erfahre ich den Grund: auf der Insel ist zur Zeit nicht viel los und ich bin der einzige Gast im Resort.

Anfangs noch etwas skeptisch, realisiere ich schnell, das dies das Beste war, was mir hatte passieren können. Ein ganzes Camp für mich allein, das gesamte Personal zu meiner alleinigen Verfügung. Abends mit den Angestellten zusammensitzen und Karten spielen, gespannt ihren Berichten vom gewiss nicht immer einfachen Leben auf einer traumhaften Insel zuhören und endlich mal alle meine Fragen loswerden. Und tagsüber ungestört in der Hängematte liegen und ein Buch lesen. Perfekt!

Beim Abendessen bietet Küchenmädchen Kuini mir an, sie am folgenden Tag auf einen Besuch bei ihrer Familie im Dorf auf der anderen Seite der Insel zu begleiten. Begeistert nehme ich ihr Angebot an.

Am nächsten Morgen machen wir uns also in aller Frühe auf den Weg. Wir wandern ganze drei Stunden, ehe wir das Dorf erreichen. Hier bin ich natürlich die Attraktion schlechthin. Einen Menschen mit blonden Haaren haben die meisten hier wohl noch nie gesehen. Neugierig kommen die Dorfbewohner aus ihren Hütten und begrüßen mich mit einem freundlichen “Bula!” Wenn auch unerwartet, mein Besuch ist in jedem Falle willkommen.

Wir verbringen den Tag gemeinsam mit Kuinis Familie. Mutter, Schwester und eine Reihe weiterer Frauen haben es sich vor ihrer Hütte im Palmenschatten gemütlich gemacht und erzählen über Gott und die Welt. Um die Frauen herum spielen acht kleine Kinder – eins davon niedlicher als das andere. Hier sitzen nun auch Kuini und ich - für die nächsten sechs (!) Stunden - und tuen einfach mal rein gar nichts. Ab und zu macht jemand eine Bemerkung und wir lachen über die Kommunikationsschwierigkeiten. Im Übrigen verständigen uns mit Händen und Füßen oder Kuini übersetzt für uns.

Irgendwann gegen Abend heißt es dann Abschied nehmen. Für Kuini und mich geht es zurück ins Camp. Vor der Abreise schießen wir unzählige Erinnerungsfotos, tauschen Adressen und ich verspreche, Abzüge von den Bildern zu schicken. Nach nur einem Tag im Dorf habe ich viele neue Freunde hinzu gewonnen.

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