13. Oktober 2009

Segeltrip von Panama nach Kolumbien

Januar 2008

Zwischen Panama und Kolumbien gibt es keine Straße, sondern nur einen schmalen Pfad durch den Regenwald (sog. Darien Trek). Dessen Durchquerung ist jedoch äußerst gefährlich, weil es immer mal wieder zu Gefechten zwischen kolumbianischen Paramilitärs und panamaischen Grenzeinheiten kommt. Die Überwindung dieser Strecke ist deshalb praktisch nur im Flugzeug oder auf dem Seeweg möglich. Kurzerhand entscheide ich mich für die zweite Variante: eine fünftägige Bootstour von Panama-Stadt nach Cartagena.

Schon der erste Tag gestaltet sich abenteuerlich: man bringt uns im Jeep an die Küste. Der Weg führt durch den Dschungel und die Straße – sofern man überhaupt von einer solchen sprechen kann – ist mehr als schlecht. Offenbar liegt die Regenzeit noch nicht weit zurück, denn der größte Teil des Weges führt durch den Schlamm. Natürlich bleibt unser Fahrzeug auch das ein oder andere Mal darin stecken, schließlich gelingt es uns jedoch, den Wagen wieder auszubuddeln bzw. unter vollem Krafteinsatz aus dem Dreck zu schieben.

Stunden später erreichen wir endlich die Küste und man bringt uns auf unser Segelboot. Hier angekommen, lernen wir unseren Kapitän Freddy kennen, der auch gleich eine Überraschung für uns auf Lager hat. Es gibt nämlich eine Änderung der Reise-Route: Statt vier Tagen werden wir nun nur zwei segeln und es geht auch nicht wie geplant nach Cartagena, sondern nur bis nach Zapzurro, einem Ort an der Grenze zu Panama. Von dort müssen wir dann allein mit Boot und Bus weiterreisen. Angeblich dauert die Reise von Zapzurro nach Cartagena auch nur sechs Stunden.

Am nächsten Morgen nehmen wir jedoch erst einmal Kurs auf das Archipel San Blas. Hier verbringen wir den Tag auf Caye Hollandes – einer traumhaften kleinen Insel mitten im türkisfarbenen Ozean. Am liebsten hätte ich hier eine ganze Woche verbracht.

Am folgenden Tag setzen wir die Segel Richtung Zapzurro. Dort angekommen, gibt es Allerhand zu erledigen: Pässe stempeln lassen, Boot und Bus für den nächsten Tag organisieren... Die Zeit vergeht im Flug. Schon bald treten wir die Weiterreise nach Cartagena an. Zunächst nehmen wir ein Boot nach Turbo und dann den Bus nach Monteria. Von dort versuchen wir, schon einmal telefonisch ein Hostel in Cartagena zu reservieren. Jedoch ohne Erfolg. Es ist Samstag und alle Betten sind bereits belegt. Dennoch beschließen wir, weiter zu fahren, obwohl wir mittlerweile schon ganze 12 Stunden unterwegs sind.

Dank einem glücklichen Zufall erhalten wir letztlich doch noch alle ein Bett in Cartagena, und zwar ganz umsonst. Auf unserer letzten Busfahrt komme ich mit Magdalena, einer etwa 60 Jahre alten Kolumbianerin ins Gespräch. Sie wohnt in einem Vorort von Cartagena und als sie hört, dass wir noch keine Unterkunft haben, lädt sie uns spontan ein, die Nacht bei ihr zu Hause zu verbringen.

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